Kampf gegen Kapp-Putsch - heute so aktuell wie vor 100 Jahren

Im März 1920 vereitelte die vereinte Arbeiterschaft Deutschlands mittels eines Generalstreikes die Machtübernahme des Militärs der alten vorfaschistischen Kräfte unter General von Lüttwitz. Diese wollten Wolfgang Kapp, seinerzeitigen Kommandeur der sogenannten „Nationalen Vereinigung“, als Reichskanzler an die Macht putschen und damit die junge Demokratie in der Weimarer Republik vernichten.

In vielen Städten Deutschlands gab es heftige Kämpfe zwischen Arbeitern und den Freikorps der alten Wehrmacht, so auch in Weimar. In diesem Kampf schossen Freikorpstruppen auf unbewaffneter Arbeiter vor dem Volkshaus, zu dessen Verteidigung sie zusammengekommen waren. Neun Arbeiter wurden dabei ermordet. Diesen und den vielen anderen Opfern dieses Putsches gedenken jährlich Gewerkschaften und demokratische Parteien.

Auch in Weimar trafen sich am 16.März Gewerkschafter, Mitglieder der SPD und unserer Partei am Denkmal der Märzgefallenen, dem von Walter Gropius entworfenen Blitz auf dem Friedhof, um der Ermordeten zu gedenken. Unser Genosse Sandro Witt, Projektleiter im Bundesvorstand des DGB, machte auf die gefährliche Parallelität der Ereignisse aus dem Jahre 1920 und der heutigen Zeit aufmerksam, betonte aber gleichzeitig, das unsere Demokratie heute wehrhafter ist als damals. Er ist sicher, dass auch in diesem Deutschland die Demokraten weiterhin die Oberhand über Neonazismus und seine Folgen behalten werden.

Nach der Ehrung auf dem Weimarer Friedhof begaben sich eine Reihe der Teilnehmer zum Volkshaus, um auch dort den an dieser Stelle ermordeten neun Arbeitern zu gedenken.