Mit Bildung zu mehr Gleichbehandlung

Katja Seiler (Stadtratsfraktion Weimar)

Die Fraktion Die Linke setzt sich dafür ein, das Miteinander in unserer Stadt weiter zu verbessern – durch mehr Sensibilität und Fairness im Umgang mit allen Bürger*innen. Mit einem Antrag im Stadtrat wollten wir uns für verpflichtende Schulungen zum Thema Antiziganismus für Mitarbeitende in der Weimarer Stadtverwaltung aussprechen – insbesondere in Bereichen mit direktem Bürgerkontakt, wie dem Bürgerbüro, den Leistungsbehörden und sozialen Einrichtungen.

Warum ist das notwendig? Antiziganismus – also Diskriminierung gegenüber Sinti* und Roma* – ist kein Randphänomen. Das zeigt sich nicht nur in persönlichen Vorurteilen, sondern kann auch in institutionellen Strukturen wirksam werden: in Abläufen, Routinen oder Regelungen, die systematische Benachteiligung zur Folge haben können. Der Bericht der Unabhängigen Kommission Antiziganismus im Auftrag des Bundesinnenministeriums macht deutlich: Öffentliche Institutionen tragen hier besondere Verantwortung.

Deshalb wollten wir mit gezielten Fortbildungen das Bewusstsein für diese Problematik schärfen. Es geht darum, Mitarbeitende zu befähigen, diskriminierungsfreie Entscheidungen zu treffen, Kommunikationsbarrieren abzubauen und den Zugang zu Leistungen gerechter zu gestalten.

Leider hat das Rechtsamt der Stadt unseren Antrag beanstandet, mit der Begründung, solche Dinge seien Sache des Oberbürgermeisters. Wir bedauern, dass das Thema Antiziganismus bisher kaum Beachtung gefunden hat, und hätten uns gefreut, jetzt auf Stadtratsebene in den Dialog gehen zu können.