PM: Gemeinschaftsschulen in Gefahr - Geplante Schulordnungsänderung stoppen!

Stadtratsfraktion Weimar

Die Fraktion Die Linke im Weimarer Stadtrat ist schockiert über die geplanten Änderungen der Thüringer Schulordnung und unterstützt die Forderungen der Jenaplanschule in Weimar sowie anderer betroffener Gemeinschaftsschulen.

Ohne Einbeziehung der Schulen und Eltern soll die geplante Änderung bereits im neuen Schuljahr in Kraft treten. Die beabsichtigten Neuerungen – insbesondere die vorgezogene verpflichtende Notengebung, die Einführung von Kopfnoten ab Klasse 1 sowie die frühere Versetzungsentscheidung – greifen massiv in die gewachsenen pädagogischen Konzepte der Schulen ein. Sie setzen bewährte Schulkonferenzbeschlüsse außer Kraft und gefährden die Autonomie und Vielfalt der Schullandschaft in Thüringen.

Diese Vielfalt ist ein wertvolles Gut. Eltern wählen bewusst Schulformen, die individuelle Lernwege ermöglichen und Schüler:innen in ihrer Entwicklung gezielt unterstützen. Ein zentrales Prinzip der Gemeinschaftsschulen ist das längere gemeinsame Lernen bis mindestens Klassenstufe 8. Diese Grundidee fördert Chancengleichheit, soziale Integration und individuelle Förderung – Werte, die für eine gerechte Bildungspolitik essenziell sind. Die Jenaplanschule hat mit diesem pädagogischen Konzept nachweislich Erfolg. Dieser zeigt sich in den überdurchschnittlichen Leistungen der Schüler:innen und mehreren Auszeichnungen, welche die Schule erhalten hat.

Die geplanten Eingriffe in die Gemeinschaftsschulen bedrohen nicht nur diesen erfolgreichen Ansatz, sondern gefährden auch den Schulfrieden und das Vertrauen von Eltern und Schüler:innen. Eine derartige Änderung ohne wissenschaftliche oder pädagogische Notwendigkeit, über die Köpfe der Betroffenen hinweg, ist nicht akzeptabel.

Wir fordern daher, dass die geplante Änderung der Thüringer Schulordnung in dieser Form nicht umgesetzt wird. Schulen müssen weiterhin die Möglichkeit haben, gemäß ihren zugelassenen und bewährten Konzepten zu arbeiten.