Sozialraumorientierung in Weimar

Stadtratsfraktion Weimar

Mitte März hatten wir in unserer Fraktionssitzung Frau Bauer, die Leiterin des Familienamtes, zu Gast. In unserem Gespräch ging es vor allem um die Einführung der Sozialraumorientierung und die damit verbundene Schulbegleitung.

Bei der Sozialraumorientierung handelt es sich um ein Konzept, das die Lebenswelt und das soziale Umfeld von Menschen stärker in den Fokus rückt. Ziel ist es, soziale Angebote und Hilfen nicht isoliert, sondern passgenau auf die Bedürfnisse der Menschen in ihrem jeweiligen Sozialraum – also in ihrem Wohnumfeld, ihrem Stadtteil etc. – auszurichten. Dabei wird besonderer Wert auf die Zusammenarbeit aller relevanten Akteure gelegt, um vorhandene Ressourcen bestmöglich zu nutzen und Unterstützung direkt dort bereitzustellen, wo sie benötigt wird.

Dafür wurde Weimar in drei Sozialräume unterteilt: West, Nord und Schöndorf sowie Mitte-Süd. Diese drei Sozialräume wurden dann unter den Trägern aufgeteilt. In West ist die AWO aktiv, in Nord und Schöndorf die HTG und die Caritas, und für Mitte-Süd ist die Diakonie verantwortlich. Anschließend wurden Teams für diese Sozialräume gebildet und Räumlichkeiten bereitgestellt, in denen diese Sozialraumteams anzutreffen sind.

Dieses Konzept wird zwar bereits seit einigen Jahren in Weimar etabliert, befindet sich jedoch noch immer in der Aufbauphase. Das bedeutet, dass noch nicht alles reibungslos funktioniert und weiterhin Missverständnisse sowie Unsicherheiten bestehen, die aus dem Weg geräumt werden müssen. Viele Beteiligte müssen erst in ihre neuen Rollen hineinwachsen – beispielsweise die Schulleitungen, die nun aktiv mitwirken sollen, damit Kinder, die im Schulalltag Unterstützung brauchen, diese in ausreichendem Maß auch vonseiten der Schule erhalten.

Vieles musste neu strukturiert werden, z. B. auch das Familienamt selbst, das viele Hierarchien abgebaut hat, um besser dem Konzept der Sozialraumorientierung gerecht werden zu können.

Laut Frau Bauer zeigen sich bereits erste positive Entwicklungen, die darauf hindeuten, dass das Konzept Wirkung entfaltet und wir als Stadt auf einem guten Weg sind. Es ist spürbar, dass das Familienamt mit Überzeugung und großem Engagement an der Umsetzung arbeitet.

Wir werden die weitere Etablierung der Sozialraumorientierung eng begleiten und auch kritisch hinterfragen, wenn wir Nachholbedarf sehen.