Zukunft der Kita-Plätze: Bedarf neu denken

Alexander Böber (sachkundiger Bürger Stadtratsfraktion Weimar)

Der demografische Wandel zeigt sich auch in Weimar: Weniger Geburten führen zu unbesetzten Kitaplätzen, während der Bedarf an Betreuungs- und Pflegeeinrichtungen für ältere Menschen steigt. 2024 blieben zwischen 450 und 960 Kitaplätze leer.

Die aktuelle Debatte im Jugendhilfeausschuss und Kita-Unterausschuss dreht sich um finanzielle und soziale Aspekte: Sollen Plätze gestrichen oder anders genutzt werden? Bedeutet statistischer Minderbedarf nicht auch die Chance auf bessere Betreuung? Wie wirken sich Kürzungen auf kleine Einrichtungen, Träger und Personal aus?

Ein rein kaufmännischer Ansatz könnte pragmatische Kürzungen nahelegen. Doch langfristige, sozial ausgewogene Lösungen sind nötig. Zunächst einmal könnte man das bereits 2023 umsichtig formulierte Positionspapier zum Thema Kita-Bedarfsplan hervorholen, auf Veränderungen prüfen und sinnvoll anpassen, um für alle Betroffenen daraus einen Weg zu entwerfen, der für die Träger umsetzbar, die Stadt zu verwalten, für die Eltern sozial entlastend wirkt und für alle zu finanzieren ist, ohne mit der Schere etwas zu entfernen und ohne mit dem Rasenmäher alles zurecht zu stutzen.

Als Stadtratsfraktion Die Linke setzen wir uns für eine transparente, bedarfsorientierte Planung ein. Wir wollen soziale Sicherheit für Familien, gute Arbeitsbedingungen für Fachkräfte und den Erhalt lebenswerter Sozialräume – solidarisch, nachhaltig und zukunftsorientiert.