Das Wiener Modell

Seit 1923 forciert Wien den sozialen Wohnungsbau. Während andere Städte in den vergangenen Jahrzehnten tausende Wohnungen zu günstigen Preisen privatisiert haben hält die österreichische Hauptstadt Ihren Bestand. 62% aller Mietwohnungen in Wien sind entweder direkt oder indirekt Eigentum der Stadt, bzw. als geförderter Genossenschaftsbau vergemeinschaftet. 220.000 alleine bei der Wiener Wohnen, die größte kommunale Hausverwaltung Europas ist nicht nur für zahlreiche Kinderspielplätze verantwortlich, sondern auch für die Dächer über den Köpfen einer halben Million Menschen.

Das Ergebnis des fast hundertjährigen Sozialwohnungsbaus kann sich sehen lassen: Die Kaltmieten im geförderten Bestand sind bei 5,80 €/m² (zzgl. Betriebskosten und Steuern) gedeckelt. In allen Bezirken der Stadt. Dies nimmt auch den Druck vom Privatmarkt. Neubauwohnungen sind in Wien für unter 10 €/m² zu haben.

Ermöglicht wird dies, da 600 Millionen Euro jedes Jahr in den Wohnungsbau fließen, der Hauptteil davon kommt nicht von der Stadt selbst: Es wird gespeist aus 0,5 % des Bruttolohns auf Arbeitgeber- und Arbeitsnehmerseite.

Wer diese Wohnungen mieten kann wird neben dem Lebensweg (man muss mindestens zwei Jahre lang in der Stadt wohnen) durch das Einkommen definiert. Da diese Einkommensgrenzen u.a. bei 44.000 € Jahresnettoeinkommen für Einzelpersonen definiert sind, können 75% der Wienerinnen und Wiener solche Wohnungen beziehen. Für eine vierköpfige Familie liegt die Grenze sogar bei 83.000 €. Wer einmal eine geförderte Wohnung bezogen hat kann bleiben, auch wenn das Einkommen über den Grenzwert steigt. Durch diese vielkritisierte Regelung verhindert Wien eine soziale Entmischung. Arm und Reich direkt Haustür an Haustür.

so machen es andere Städte:

Hamburg

Berlin

München

Aalen

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