104 Jahre her, aber nicht vergessen…

Am 15. März 1920 fand in Weimar im Rahmen eines deutschlandweiten Generalstreiks eine Großdemonstration Weimarer Arbeiter, Gewerkschafter, Sozialdemokraten und Kommunisten für die junge Weimarer Demokratie gegen die bewaffnete Übernahme der Macht durch rechte Freikorps unter Reichswehrgeneral von Lüttwitz und dem selbsternennten Reichskanzler Kapp statt. Im und vor dem Volkshaus trafen sich die Demonstranten. In diese unbewaffnete Menge feuerten aus Naumburg herbeigezogene Truppen, die Naumburger Jäger auch mit Maschinengewehren mit dem Ergebnis, dass 9 Weimarer Arbeiter ermordet und weitere 35 verletzt wurden. Die Kapp-Truppen wurden aus Weimar vertrieben aber die Trauer um die Opfer blieb zurück. Zum Gedenken an die Opfer wurde eine Gedenktafel in Erz gegossen und am Volkshaus angebracht. Diese Tafel ist heute noch vorhanden. 1922 schuf Walter Gropius an dem Ort, wo die Gefallenen bestattet wurden, ein Denkmal, den Blitz. Beide Plätze sind heute Ort des jährlichen Gedenkens. Auch in diesem Jahr ehrten Gewerkschafter, Genossen unserer Partei, Sozialdemokraten und Mitglieder der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) / Bund der Antifaschisten die Ermordeten des 15, März 1920. Die stellv. Vorsitzende des DGB Hessen/Thüringen, Renate Sternatz erinnerte an diese Ereignisse und zeigte auch Parallelen zur Gegenwart auf. Neben Gestecken des Oberbürgermeisters, des DGB und der SPD legten Genossen der Linken und Michael Fürnberg für die VVN Blumengebinde nieder. Anschließend begaben sich Vertreter der Anwesenden zum Ort des Geschehens vor 104 Jahren, zum Volkshaus, wo sie an der Gedenktafel ebenfalls Blumen niederlegten. Wir sind es den Opfern schuldig, weiter für die Demokratie in Deutschland zu kämpfen, denn sie ist, wie Renate Sternatz sagte, kein Selbstläufer, sondern muss immer wieder neu verteidigt werden.