Zum Tag der Befreiung

Heute jährt sich das Ereignis der Befreiung vom NS-Regime zum 79sten mal. Es stimmt zwar, historisch haben die Alliierten nicht gegen das Deutsche Reich Krieg geführt, um es zu befreien, sondern um es militärisch zu besiegen. Befreit im Wortsinn wurden nichtsdestoweniger Hunderttausende aus politischen, rassistischen, religiösen Gründen Gefangene und auch nicht inhaftierte Menschen, welche mit der NSDAP-Diktatur nicht konform gingen.

In seiner komplexen Bedeutung umfasst der 8. Mai als Gedenktag daher die Dimension der trauernden Mahnung ebenso wie die der freudigen Erinnerung: Mahnung, dass die vielen Millionen Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft und des zweiten Weltkrieges niemals vergessen werden dürfen und Freude über dessen Niederschlagung durch die Alliierten. Beides geht nicht umstandslos ineinander auf und sollte auch nicht gegeneinander ausgespielt werden. Ob der Tag zum ausgelassenen Feiern, zum Besuch einer Gedenkveranstaltung oder, wie wir heute, für eine Kranzniederlegung genutzt wird, hängt von jedem einzelnen und dessen jeweiliger persönlichen Verbindung zu diesem Tag ab.

Nie vergessen. Venceremos.